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Drei Umweltprojekte mit Raufelder-Preis ausgezeichnet

Drei Umweltprojekte mit Raufelder-Preis ausgezeichnet

Mehr-Generationen-Wohnen im Ökohaus, Naturerlebnisgarten und Schulprojekt waren erfoglreich.

Von Heike Warlich

Mannheim. Mit dem Wolfgang-Raufelder-Preis werden seit 2019 alle zwei Jahre vorbildliche Projekte in den Bereichen Natur und Umweltschutz, Stadtökologie, Mobilität und Energie ausgezeichnet. Themen, für die sich der 2016 verstorbene Mannheimer Stadtrat und Landtagsabgeordnete der Grünen stets engagierte. Verliehen wird der Preis von dem zu seinem Gedenken gegründeten Verein "Wolfgang Raufelder – Umweltschutz".

In diesem Jahr teilen sich drei Projekte gleichwertig die Summe von 6000 Euro: Die Genossenschaft Wohnwerk, die Regionalgruppe des Vereins Naturgarten sowie die "Entdeckerschule" des Ludwig-Frank-Gymnasiums.

"Alle Projekte zeigen, wie es in Mannheim voran geht, das wollen wir unterstützen", erklärte Vereinsvorsitzende Gabriele Baier, die im Kulturhaus Käfertal gemeinsam mit Raufelders Witwe Gabriele Herrwerth die Urkunden überreichte. Dann hatten die Preisträger das Wort. Denn ihre Ideen sind es, die einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht und Nachahmung finden sollen:

> Genossenschaft Wohnwerk: "Wir sind 24 Menschen im Alter von zwei bis 82 Jahren, die am großen Ziel arbeiten, ein ökologisches und gemeinschaftliches Wohnprojekt am Spinelli-Park zu verwirklichen", fasste es Gabriela Keller zusammen. "Wie wollen wir künftig wohnen, wie werden sich unsere Städte entwickeln.

Wie schaffen wir es, bezahlbaren Wohnraum bereitzustellen, den sozialen Zusammenhalt zu fördern und die Anforderungen an ein nachhaltiges und ressourcenschonendes Wohnen zu integrieren?", lauteten die Ausgangsfragen, auf die das Team mit seinem Öko-Haus in der Leni-Neuschwander-Straße 2 in Käfertal-Süd Antworten geben will.

Zehn Wohneinheiten verteilen sich auf fünf Stockwerke. Die Wohnfläche ist reduziert gehalten, um Ressourcen und Umwelt zu schonen. Stattdessen gibt es mehrere Gemeinschaftsräume, einen Garten, eine Dachterrasse sowie im Erdgeschoss die "Machbar", mit der die Brücke ins Quartier geschlagen werden soll.

"Unser Haus ist rollstuhlfreundlich, hat eine grüne Hülle und ist in energieeffizient gebaut", so Keller. Gebaut wird bereits seit Januar 2022, im September soll das genossenschaftliche und generationsübergreifende Wohnen am Spinelli-Park Realität werden.

> Regionalgruppe Naturgarten: "Um die Naturgartenidee weiter zu unterstützen, ist der Bundesverband auf uns zugekommen, ein entsprechendes Projekt auf der Bundesgartenschau umzusetzen", erläuterte Andreas Lindemann, wie es zu dem knapp 400 Quadratmeter großen Areal auf Spinelli kam.

Gebaut wurde der sogenannte Naturerlebnisgarten in drei Wochen ehrenamtlicher Gemeinschaftsarbeit von rund 40 Studierenden der Naturgarten-Akademie und Mitgliedern des Vereins. Das Besondere an dem Gelände ist, dass es so modelliert wurde, dass auf relativ kleinem Raum unterschiedliche (Klima-)Räume entstanden sind, die die Anlage optisch deutlich größer wirken lassen. Auf Chemie, Torf, Zement und PVC wurde zugunsten von naturbelassenem Hartholz und Steinen verzichtet, die überwiegend aus dem Spinelli-Gelände recycelt wurden.

Die aufgesetzten Trockenmauern bieten Höhlen und Unterschlupf für verschiedene Tiere. Die verwendeten Pflanzen sind klimafest und zugleich blühstark und kommen nach einer Entwicklungszeit von ein bis zwei Jahren ohne künstliche Bewässerung aus. "Der Garten soll auch nach Ende der Buga bleiben", kündigte Lindemann das Fortbestehen von "Eidechsenautobahn", "Libellendisco", "Zaunkönigreich" oder "Prinzessinnenbeet" an.

> "Entdeckerschule" des Ludwig-Frank-Gymnasiums: Klimawandel und Rückgang der Biodiversität fächerübergreifend zu behandeln, hat sich das Ludwig-Frank-Gymnasium vorgenommen. Zwei Wochen haben sich die neunten Klassenstufen ganzheitlich mit der Thematik befasst – in den naturwissenschaftlichen Fächern ebenso wie in Deutsch und Geschichte.

"Weitere Themen in diesem Kontext und die Einbeziehung anderer Klassenstufen sollen folgen", erklärte Lehrer Ulli Weisbrodt zu dem Projekt, das Theorie und Praxis vereint und die Schüler dazu animieren soll, Machbares zu leisten und Selbstwirksamkeit zu erleben, beispielsweise den Schulhof wertiger zu gestalten oder einen Baum zu pflanzen.

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In Erinnerung an Wolfgang Raufelder

Abschnitt des Altneckarufers nach langjährigem GRÜNEN-Stadtrat benannt

Es ist seit Jahren eines der großen GRÜNEN Projekte in Mannheim: Die Renaturierung des Altneckarufers. Bereits 2015 hatte die GRÜNE Gemeinderatsfraktion hierfür einen Antrag im Gemeinderat gestellt und damit die Planungen ins Laufen gebracht. Wolfgang Raufelder, der sich als Kommunalpolitiker und Landtagsabgeordneter immer mit großem Engagement für Umwelt-, Natur und Klimaschutz in Mannheim einsetzte, hatte dabei maßgeblich mitgewirkt.

Sein großes fachpolitische Engagement machte ihn zu einem über Parteigrenzen hinweg geschätzten und beliebten Politiker. Wir freuen uns sehr darüber, dass der Mannheimer Gemeinderat diese Woche die Umbenennung des südlichen Altneckarufers in „Wolfgang- Raufelder-Ufer“ einstimmig beschlossen hat.

Konkret geht es um den Abschnitt stromabwärts von der Riedbahnbrücke bis zur Treppenanlage am Bootssteg der Amicitia. Letztes Jahr im Juni gab Staatssekretär
André Baumann mit der Übergabe des Förderbescheids des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg an Umweltbürgermeisterin Diana Pretzell den Startschuss zur Renaturierung des Neckarufers. Damit ging ein sechs Jahre langer Planungsprozess in seine Umsetzungsphase.

Durch die Renaturierung werden in den nächsten Jahren neue, lange verlorene Lebensräume am Neckar geschaffen, die Tieren und Pflanzen im und am Neckar zu Gute kommen. Es entsteht aber auch attraktiver Freiraum für die Mannheimer Bürger*innen, der den Neckar wieder erlebenswert macht. Wir sind uns sicher, dass Wolfgang Raufelder sehr stolz und glücklich über die von ihm initiierten Maßnahmen am Altneckarufer gewesen wäre. Der nun nach Wolfgang Raufelder benannte Uferabschnitt am Altneckar, steht im Besonderen für eine naturnahe Naherholung der Mannheimer Bürger*innen zur Verfügung und wird damit auch seinem stets gelebten Anspruch gerecht, den Naturschutz auch immer mit und für die Menschen zu denken sowie umzusetzen.

Der Wolfgang-Raufelder-Umweltschutze.V., der seit 2019 einen Umweltschutzpreis an Vereine und Initiativen vergibt, die sich in Mannheim und der Region besonders für Umweltbelange einsetzen, wird nach Fertigstellung der Renaturierungsmaßnahmen mit einer Tafel am Neckarufer die Benennung vor Ort für die Öffentlichkeit sichtbar machen.

Gabriele Baier, umweltpolitische Sprecherin Bündnis 90/ DIE GRÜNEN im Gemeinderat
Haben Sie Interesse an weiteren Informationen? Sie finden uns im Rathaus E 5, 68159 Mannheim und erreichen uns telefonisch unter 0621-293 9403, per Mail unter gruene@mannheim.de sowie im Internet unter www.gruene-fraktion-mannheim.de.

© Amtsblatt Mannheim, Donnerstag, 09.06.2022

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Mannheimer Neckarufer nach Wolfgang Raufelder benannt

Mannheimer Neckarufer nach Wolfgang Raufelder benannt

Große Ehre für den vor knapp sechs Jahren verstorbenen Mannheimer Grünen-Politiker Wolfgang Raufelder (Bild): Der Abschnitt des südlichen Neckarufers zwischen Bootshaus und Riedbahn-Brücke trägt künftig seinen Namen und heißt Wolfgang-Raufelder-Ufer. Das hat der Gemeinderat jetzt beschlossen. Raufelder war ein über Parteigrenzen hinweg geschätzter und beliebter Politiker. Durch sein langjähriges Engagement in vielfältigen Funktionen sei er „ein prägendes Gesicht des Umwelt- und Naturschutzes in Mannheim“ gewesen und sei so heute vielen in Erinnerung, heißt es in der Begründung. Der Neckarabschnitt sei für eine Benennung nach dem Grünen-Politiker besonders geeignet, weil dort jetzt großangelegte Renaturierungsmaßnahmen liefen, was zu Raufelders Engagement im Naturschutz passe. Durch die Renaturierung rechnet die Stadtverwaltung den Angaben zufolge mit einer noch stärkeren Nutzung dieses Bereichs am Neckar. Das rechtfertige eine Namensgebung für diesen Uferabschnitt.

Raufelder, 1957 geboren, hatte Architektur und Biologie studiert und setzte sich bereits seit den früheren 1980er Jahren für den Umwelt- und Naturschutz in Mannheim und der Region ein. Ab 1999 war er für die Grünen Mitglied des Gemeinderats, 2004 wurde er Fraktionschef. 2011 holte er als erster Grüner in Mannheim ein Direktmandat für den Landtag, dem er bis zu seinem Tod mit 59 Jahren Ende November 2016 angehörte.

© Mannheimer Morgen, MIttwoch, 01.06.2022

Klima: Drei Träger des Wolfgang-Raufelder-Preises / Sonderehrung vergeben

Umweltschützer prämiert

Von Valerie Gerards

Mit dem Wolfgang-Raufelder-Preis sind jetzt im Kulturhaus in Käfertal gleich drei Preisträger für ihr Engagement im Umweltschutz ausgezeichnet worden: Die Surfrider-Foundation Baden-Pfalz und das Mietshäuser-Syndikat umBAU² Turley teilten sich den mit 5000 Euro dotierten Preis. Mit einem Sonderpreis in Höhe von 1000 Euro wurde das Projekt „Untersuchungen zur Schädlichkeit von herumliegenden Zigarettenkippen für die Umwelt“ bedacht. Die Laudatio hielt der Grünen-Staatssekretär und Biologe André Baumann.

„Wolfgangs Herzensangelegenheit war der Umweltschutz. Wir behalten ihn mit der Preisverleihung in Erinnerung und setzen heute damit ein Zeichen, wie wichtig das Thema für uns alle ist“, begrüßte Vorstandsmitglied Barbara Hoffmann die Angehörigen und Freunde des im Jahr 2016 verstorbenen Landtagsabgeordneten.

Solar auf alle Dächer bringen
Vom Fernsehturm aus habe man eine gute Aussicht auf die hell erleuchtete Stadt, schlecht gedämmte Häuser und den großen Energiebedarf der Mannheimer Industrie, sagte Staatssekretär André Baumann. Es sei eine Pflichtaufgabe, bei allen Neubauten und jeder Art von energetischer Sanierung Photovoltaik auf die Dächer zu bringen. Mit dem bestehenden Fernwärmenetz sei Wärme aus erneuerbaren Energien in Mannheim und Schwetzingen durchaus machbar. „Wir haben keine Ausrede gegenüber den nachfolgenden Generationen!“ Umso mehr freute er sich, dass das Projekt umBAU² Turley für seine zukunftsweisende, klimaschonende Gebäudetechnik den zweiten Platz erhielt. Günter Bergmann nahm die Auszeichnung stellvertretend für die 33 Personen große Gruppe in Empfang. „In Turley wird Pionierarbeit geleistet, energieeffizient und ressourcenschonend gebaut, ein Verkehrskonzept mit weniger Autos erstellt“, würdigte er das Projekt.
Wie wichtig es ist, Überflutungswiesen zu schaffen und Auen zu renaturieren, wie es in Abschnitten zwischen Mannheim und Heidelberg geschieht, zeigen die Ereignisse vom Juli und August dieses Jahres. 30 Milliarden Euro habe die Beseitigung der jüngsten Hochwasserschäden gekostet, davon zwei Milliarden aus Baden-Württemberg, zeigte der Staatssekretär auf. Aber auch wenn einige Flussabschnitte renaturiert und die Gifte in den Gewässern weniger würden: Die Vermüllung nehme zu. Die Surfrider Foundation Baden-Pfalz erhielt deshalb für ihr Engagement den ersten Platz. Mit zahlreichen Reinigungsaktionen hat die 2019 gegründete Gruppe schon viel bewegt, etwa Rhein- und Neckarufer sowie den Vogelstangsee von Müll gereinigt. „Wir können gar nicht genug öffentliche Aufmerksamkeit bekommen. Unsere Türen sind offen, da dürfen auch ruhig 5000 Leute zum Cleanup kommen“, sagte Caroline Golly.

Einen Sonderpreis erhielten Clara Legner und Nemea Holme vom Ludwig-Frank-Gymnasium (LFG). Die beiden Schülerinnen haben die Schädlichkeit von herumliegenden Zigarettenkippen untersucht und verschiedene Maßnahmen erprobt, Raucher zu einer ordnungsgemäßen Entsorgung zu bewegen. „Unser Ziel sind noch mehr Entsorgungskästen.“

© Mannheimer Morgen, Dienstag, 24.09.2021

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Verleihung: Vereine für Mikrolandwirtschaft und Lastenräder erhalten je 2500 Euro / Förderung für konkrete Projekte in Mannheim und der Region

Grüne Zukunft als tägliche Aufgabe

Wie passen der beliebte Mannheimer Grünen-Landtagsabgeordnete und Stadtrat Wolfgang Raufelder (1957-2016) und die beiden ersten Träger des nach ihm benannten Umweltpreises, die Klein-Vereine Dein Lastenvelo Mannheim und Mikrolandwirtschaft zusammen? Die Antwort auf diese Frage könnte so lauten: Eine grüne Zukunft sehen sie als ihre tägliche Aufgabe.
Bei der ersten Verleihung des mit insgesamt 5000 Euro dotierten, künftig im Zwei-Jahres-Rhythmus vergebenen Preises skizzierte der Stuttgarter Umwelt-Staatssekretär André Baumann (Grüne) ein zugleich düsteres und hoffnungsvolles Bild unserer Umwelt. Globale Erwärmung, massives Artensterben, Verlust eines Großteils der Insektenwelt – auf der Negativseite türmten sich Probleme und Umweltkatastrophen so bedrohlich auf, dass beinahe der Blick für praktische, Mut machende Lösungen und Verbesserungsvorschläge verloren gehe.

Anlass zum Optimismus

Wie es die Preisträger mit ihren zwar kleinen, aber konkret und konsequent auf den Umwelt- und Naturschutz ausgerichteten Projekten zeigten, so machte Baumann deutlich, gebe es trotzdem viel Anlass zum Optimismus: „Wir können anpacken und die Welt ein Stückchen besser machen“, strahlte der Staatssekretär Zuversicht aus – und traf damit den Nerv der Festgesellschaft.
Neben vielen Angehörigen Raufelders – allen voran Tochter Leonie, Sohn Marius und Ehefrau Gabriele – waren Weggefährten und Mitstreiter Raufelders zu der ersten Preisverleihung erschienen. Unter ihnen waren die Landtagsabgeordneten Elke Zimmer (Mannheim) und Bernhard Braun (Ludwigshafen), der frühere Mannheimer CDU-Fraktionschef Carsten Südmersen, Umweltschützer Arnold Cullmann, viele ehemalige, aktive und neugewählte Stadträte, Bezirksbeiräte und Funktionsträger der Grünen um Fraktionsvorsitzenden Dirk Grunert und Bürgermeisterin Felicitas Kubala sowie Ehrenamtliche aus den Umwelt- und Verkehrsverbänden.
Die Preisgelder finanziert der Trägerverein aus einem Grundstock an Spenden, die nach der Beerdigung Wolfgang Raufelders eingingen, sowie weiteren Zuwendungen, die für künftige Preise ausgegeben werden sollen. Mit den Beträgen, so machte die Vereins-Schatzmeisterin Barbara Hoffmann deutlich, wolle man ganz im Sinne des Namensgebers auf praktische und unmittelbare Weise „möglichst viel bewegen“.
Die Auswahl der Preisträger übernahm ein Experten-Kuratorium um Raufelders Ehefrau Gabriele Herrwerth und André Baumann. Professor Stefan Norra vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT), die Geschäftsführerin von Stadtmobil Rhein-Neckar, Miriam Caroli, sowie der langjährige Geschäftsführer des Mannheimer Umweltzentrums, Oliver Decken (Karlsruhe), gehören dem Gremium an.

Die Preisträger 2019

Mikrolandwirtschaft – ein von Bertram und Elena Fischer mit Unterstützung des Unternehmers Wolfgang Gutberlet („tegut“) gegründeter Verein, der in Feudenheim und Wallstadt wohnortnah Gemüse zum Eigenverzehr anbaut.
Der Verein hat Äcker von den Landwirtschafts-Betrieben Heckmann und Theobald gepachtet.
Geplant sind zudem Blühpatenschaften zur Förderung der Artenvielfalt, Kooperationen mit Schulen sowie ein Stadtbauernhof mit Jugendfarm in der Feudenheimer Au.
Info: mikrolandwirtschaft.de

Lama – Dein Lastenvelo Mannheim – entstand 2017 im Umfeld des Karl-Drais-Jubiläums Monnem Bike. Mit Preisgeldern aus einem Ideenwettbewerb wurde das erste Lastenfahrrad angeschafft.
Wie die Lama-Macher Timo Borsdorf und Fabian Hirt erläuterten, stellt der Verein die Lastenräder kostenlos leihweise zur Verfügung.
Übergeordnetes Ziel des Vereins ist die Verbreitung von Lastenrädern als umweltfreundliches Transportmittel
Info: lastenvelomannheim.de

© Mannheimer Morgen, Donnerstag, 18.07.2019

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ÖKOLOGIE VEREIN STELLT PLÄNE ZUR ERSTMALIGEN VERGABE DER WOLFGANG-RAUFELDER-AUSZEICHNUNG VOR / KURATORIUM WÄHLT PROJEKTE AUS

Ein Preis für Natur- und Umweltschutz

20. März 2019 Autor: Thorsten Langscheid (lang)

Wollen im Sommer erstmals einen Preis vergeben (v.l.): Vereinsvorstände Gabriele Baier und Barbara ...
Wollen im Sommer erstmals einen Preis vergeben (v.l.): Vereinsvorstände Gabriele Baier und Barbara Hoffmann mit Raufelder-Tochter Leonie Herrwerth.

Das Preisgeld beträgt alle zwei Jahre 5000 Euro, den jeweiligen Preisträger bestimmt – in diesem Jahr erstmals – ein Kuratorium. Dies legte die Mitgliederversammlung des nun auch formal eingetragenen Vereins Wolfgang Raufelder – Umweltschutz e.V. anfang dieser Woche fest. Der Verein war nach dem Tod des bekannten und beliebten Stadtrats und Landtagsabgeordneten Wolfgang Raufelder (1957-2016) entstanden. Zur Trauerfeier hatten viele Mannheimer gespendet – Geld, das die Angehörigen und Freunde des Umweltpolitikers nachhaltig für den Natur- und Umweltschutz einsetzen wollen.
Spendengelder als Grundstock
Mit diesen Beträgen als Grundstock und weiteren Spenden gründeten Aktive des Bunds für Umwelt und Naturschutz (Bund) und der Grünen nun den Verein. Wie Raufelders Tochter Leonie Herrwerth erklärte, werden Projekte finanziell unterstützt und inhaltlich begleitet, die dem politischen Wirken ihres Vaters entsprechen. Damit die Auswahl der künftigen Preisträger fachlich Hand und Fuß hat, berief der Verein ein Experten-Kuratorium um Raufelders Ehefrau Gabriele Herrwerth.

Diesem Gremium gehören der Stuttgarter Umwelt-Staatssekretär und Mitbegründer des Naturschutzbunds (Nabu) in der Region, André Baumann (Schwetzingen), der Geo-Ökologe Professor Stefan Norra vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT), die Geschäftsführerin von Stadtmobil Rhein-Neckar, Miriam Caroli, sowie der langjährige Geschäftsführer des Mannheimer Umweltzentrums, Oliver Decken (Karlsruhe), an.

Grünen Stadträtin Gabriele Baier wurde zur Vorsitzenden, die Steuerberaterin und Wirtschaftsprüferin Barbara Hoffmann zur Schatzmeisterin und der Geschäftsführer der Grünen-Gemeinderatsfraktion, Alexander Müller, zum Schriftführer des Vereins gewählt. „Wir wollen im Sommer erstmals den Preis vergeben“, so Baier. Die Auszeichnung soll bei einer öffentlichen Veranstaltung vorgenommen werden, man denke daran, einen prominenten Ehrengast dazu einzuladen.

Die weiteren Festlegungen des Vereins für den Wolfgang Raufelder-Umweltschutzpreis sind zum einen, dass die auszuzeichnenden Projekte mit den Fachgebieten Naturschutz, Mobilität, alternative Energien sowie ökologische Stadtplanung und Stadtentwicklung zu tun haben. Zum andern soll – zumindest zum Auftakt – ein Vorhaben aus Mannheim besonders gefördert werden.

Homepage des Vereins: www.wolfgang-raufelder-umweltschutz.de

© Mannheimer Morgen, Mittwoch, 20.03.2019

ÖKOLOGIE VEREIN MÖCHTE UMWELTSCHÜTZER AUSZEICHNEN, DIE SICH IM SINNE DES 2016 VERSTORBENEN GRÜNEN-POLITIKERS WOLFGANG RAUFELDER ENGAGIEREN

Brixy-Gemälde leistet Beitrag für Preisgelder

02. November 2018 Autor: Thorsten Langscheid (lang)

Ursula-Christine Federer aus Freiburg ist die Gewinnerin eines Gemäldes aus den frühen Jahren des Mannheimer Malers Dietmar Brixy. Die Kunstliebhaberin hatte das Bild, das zugunsten des Vereins Wolfgang Raufelder – Stifter des Umweltschutzes verlost wurde, bei einer Ausstellung in Brixys Atelier im Alten Pumpwerk in der Aufeldstraße in Neckarau gewonnen und jetzt gemeinsam mit Begleiterin Gisela Röckel beim Künstler abgeholt.

Gestiftet hatte das Bild die Schatzmeisterin des Vereins in Gründung, Barbara Hoffmann, geschäfstführende Gesellschafterin der 3-D-Steuerberatungsgesellschaft, die in ihrer Kanzlei einige Gemälde des Mannheimer Künstlers für ihre Kunden ausstellt. 4500 Euro waren aus dem Losverkauf eingegangen, Brixy rundete den Betrag mit einer Spende auf 5000 Euro auf.

Aus einer zunächst beabsichtigten Raufelder-Stiftung wurde aus finanziellen und rechtlichen Gründen nun ein Verein. Umweltschützer von Grünen und Bund für Umwelt und Naturschutz (Bund) möchten künftig regelmäßig eine Persönlichkeit, Institution oder Verein auszeichnen, der sich im Sinne des langjährigen Mannheimer Bund-Aktiven und Grünen-Politikers Wolfgang Raufelder (1957-2016) für Naturschutz, Klimaschutz, Artenschutz und nachhaltige Mobilität einsetzt.
Nach einem Aufruf des Bund bei der Trauerfeier für den beliebten Stadtrat und Landtagsabgeordneten vor knapp zwei Jahren waren eine Reihe Spenden und einige Zusagen für Geldzuwendungen eingegangen, so dass man zunächst die Gründung einer rechtsfähigen Stiftung mit einem Grundstock von 50 000 Euro anpeilte. Diese sollte – formal parteiunabhängig – von Bund, der Familie Herrwerth-Raufelder sowie dem Kreisverband und der Gemeinderatsfraktion der Grünen getragen werden. Da Stiftungen ihr Vermögen wahren müssen und nur Erträge ausgeben können, wählte man nun die Vereinsform, um eingegangenes Geld an Preisträger auszahlen zu können.
Einen Beitrag dazu leistete jetzt Barbara Hoffmann, die das Brixy-Gemälde beisteuerte und damit einen erklecklichen Betrag für den noch in Gründung stehenden Verein leistete. Alle zwei Jahre, so das Ziel nach abgeschlossener Vereinsgründung, solle dann der Wolfgang-Raufelder-Preis verliehen werden. lang

© Mannheimer Morgen, Freitag, 02.11.2018